Tiergestützte Intervention
Tiergestützte Therapie mit Hund
Das, was wir heute unter tiergestützter Therapie verstehen, beginnt im Jahr 1962 mit dem ersten wissenschaftlichen Artikel „The Dog as a Co-Therapist“ vom amerikanischen Kinderpsychotherapeuten Boris Levinson. Einige Jahre vergingen, bis sein wegweisendes Buch „Pet-Oriented Child Psychotherapy“ erschien. Was zunächst mit einer „zufälligen“ Beobachtung begann, wurde über die Jahre und Jahrzehnte zu einer anerkannten und nachweislich wirksamen Methode.
Meine Arbeit folgt höchsten Maßstäben. So lege ich für mich persönlich die international anerkannte Definition der tiergestützten Therapie nach der „International Association of Human Animal Interaction Organizations“ (IAHAIO) zugrunde.
Definition von Tiergestützter Therapie
Tiergestützte Therapie ist eine zielgerichtete, geplante und strukturierte therapeutische Intervention, die im Gesundheitswesen, der Pädagogik oder dem Sozialwesen von professionell ausgebildeten Personen angeleitet oder durchgeführt wird. Fortschritte im Rahmen der Intervention werden gemessen und professionell dokumentiert. TGT wird von beruflich (durch Lizenz, Hochschulabschluss oder Äquivalent) qualifizierten Personen im Rahmen ihrer Praxis innerhalb ihres Fachgebiets durchgeführt und/oder angeleitet. TGT strebt die Verbesserung psychischer, kognitiver, verhaltensbezogener und/oder sozio-emotionaler Funktionen bei Klienten entweder im Einzel- oder im Gruppensetting an. Die Fachkraft (welche TGT durchführt (oder der Betreuer der Tiere unter Supervision dieser Fachkraft), muss adäquate Kenntnisse über das Verhalten, die Bedürfnisse, die Gesundheit sowie die Indikatoren und die Regulation von Stress der beteiligten Tiere besitzen.
In Fachkreisen spricht man nicht (mehr) vom Hund als „Co Therapeuten“, da ansonsten der Eindruck erweckt werden könnte, dass der Hund allein durch seine Anwesenheit dem Menschen innerhalb eines pädagogisch/therapeutischen Settings helfen könnte. Viele Bereiche der unterstützenden pädagogisch/therapeutischen Arbeitsfelder haben sich mittlerweile auf die Einbeziehung von Tieren in ihre Arbeit orientiert. Es soll und muss deutlich werden, dass ein Hund nur in der engen Zusammenarbeit mit seinem Menschen Möglichkeiten schafft und Wege eröffnet, die ohne ihn nicht oder nur sehr schwer möglich wären.
Ein Hund baut Brücken, wo sonst kein Kontakt zustande kommt; er ermöglicht Beziehungsarbeit, wo nur schwer Kontakt entsteht; er macht Mut, die ersten Schritte zu wagen; er geht in Kommunikation, wo Worte fehlen. Derzeit gibt es für den Einsatz von Hunden in pädagogisch/therapeutischen Settings (noch) keine einheitlichen Standards. Dennoch bietet das Arbeitsfeld die Möglichkeit, sich nach höchsten Standards zu richten. Diesen folge ich.
Meine Haltung, meine Werte, meine Arbeit
Um als professionelle Fachkraft das passende Angebot zu finden, ist es für mich unausweichlich zunächst das Wichtigste zu entwickeln, nämlich die innere Haltung. Welche Haltung habe ich gegenüber den Menschen? Welche Haltung habe ich gegenüber meinem Berufsethos? Und vor allem – welche Haltung habe ich gegenüber meinem Hund? Denn das sollte unmissverständlich deutlich sein – es handelt sich in erster Linie um einen Hund – und das sollte er auch bleiben (dürfen). Dennoch erfordert das jeweilige Aufgabenfeld mitunter besondere Anforderungen an das Wesen und die Fähigkeiten des Tieres. Und wie jeder Mensch einzigartig ist, so ist auch jeder Hund einzigartig. Somit gehe ich bei der Auswahl meiner Hunde zunächst nach deren rassetypischen Merkmalen, welche zu mir und meiner Arbeit passen müssen. Dann sind mir die Menschen wichtig, bei denen das kleine Wesen die ersten Lebensstunden, Wochen und Monate verbringen wird. Ihre Haltung, Werte und Aufmerksamkeit werden den Welpen in seiner gesamten Entwicklung beeinflussen. Und der Rest? …Der Rest ist Liebe.
Mensch und Tier haben und erhalten das Recht auf Unversehrtheit, Respekt und Schutz. Die fünf Methoden der Tiergestützten Therapie ermöglichen mir eine Arbeitsweise, bei der ich die Menschen ganzheitlich sehen und begleiten kann. Zusätzlich bietet es sehr flexible Möglichkeiten, den oder die Hund/e einzusetzen.
Meine innere Haltung den Menschen und meinen Hunden gegenüber bringt es mit sich, dass ich bei allem auf höchste Standards schaue, dort nicht verweile, sondern mich stets mit der aktuellen Forschung und Wissenschaft befasse und selber in diesem Bereich tätig bin.
Definition Therapiebegleithund
Der Therapiebegleithund ist ein mit seinem Halter oder seiner Halterin für die therapeutische Arbeit ausgebildeter und geprüfter Hund, der durch gezielten Einbezug positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen erzielen soll. Der Hund hilft durch seine Anwesenheit und ist Teil eines spezifischen therapeutischen Konzepts.
Häufig wird von einem Therapiebegleithunde-Team gesprochen, wenn Hundebesitzer und Hund eine spezifische Ausbildung durchlaufen haben, da die therapeutische Wirkung von Hund und Mensch nicht getrennt werden kann.
Unsere Ausbildung zum Therapiebegleithundteam absolvierten wir nach den Richtlinien des TBD e.V. (Berufsverband Therapiebegleithund Deutschland e.V.) nach der Steinfurter Pädagogik-/Therapiebegleithundemethode.
Zusätzlich wurde die Praxis, das Konzept sowie Mensch und Hund vom Veterinäramt des Landkreises Hildesheim nach §11 Tierschutzgesetz geprüft und die Erlaubnis erteilt.